
Projekt 2: Gemüsegarten anlegen
Gemüsegarten anlegen im Eilverfahren
Ich habe lange nichts geschrieben, denn es ist etliches passiert, weshalb mir schlicht die Zeit fehlte, um zu schreiben. Hier beißt sich die Katze grade in den eigenen Schwanz, oder?
Wir sind zurück in Deutschland und genau Das ist der Grund für unser zweites Gemüsegarten Projekt.
In unserem neuen Zuhause gibt es reichlich Platz zum Gärtnern. Unsere Vermieter hatten netterweise den Bereich, den wir als Gemüsegarten ausgewählt haben schon vor unserem Einzug vorbereitet: Gründünger eingesät, ein wenig gepflügt, gegrubbert und geglättet. Eine derart perfekt bereitgestellte Fläche lädt zum sofortigen Bepflanzen ein, wenn da nicht die Qual der Wahl bzw. die fehlende Vorstellungskraft der grundsätzlichen Gartengestaltung wäre.
In der Mitte des Areals steht ein alter Zwetschgenbaum, linksseitig davor eine Sauerkirsche. Beide Bäume sind wahrlich nicht schön gewaschen, sie haben keine richtige Krone. Der Garten ist auf der Südseite, im Sommer gibt es kaum Schatten, nur die Zwetschge spendet einen Hauch davon.
Wie im ersten Projekt Gemüsegarten galt es zuerst einige Fragen zu beantworten:
- Wie teile ich die Fläche ein?
- Wie viele Beete möchte / brauche ich?
- Beet mit Rahmen oder ohne? Oder lieber Hochbeete?
- Sträucher, Büsche und Blumen… Wenn ja wohin?
- Wie sind die Wetterverhältnisse hier? (Wind, Regen, Sonnenverlauf) und, nicht zu vernachlässigen, die Bodenverhältnisse. Der Boden ist sandig und es gibt wenig bis gar kein Bodenleben.
- Was tun mit einem ausgemergelten Boden? Aufdüngen? Mit was bei der großen Fläche?
Durch den Umzug Mitte Ende April eröffneten wir die Gartensaison verspätet.
In diesem Jahr wird es keine vorgezogenen Gemüsepflanzen wie Tomaten, Paprika und Co. geben. Und, da wir uns im Wonnemonat Mai befanden, hatte ich wenig Zeit für das Planen auf Papier oder das Schreiben von Listen.
Die Balken, sowie alle anderen Beet Baumaterialien bekamen wir von unseren Vermietern.
Auf einem alten Bauernhof gibt es ein Sammelsurium an Dingen, womit man einen Garten gestalten kann. Es machte (und macht immer noch) unglaublich viel Spaß, durch den Wust an Altholz und Steinen zu stöbern und passende Elemente herauszusuchen.
Es ist überflüssig zu erwähnen, dass Gemüse nur in nahrhaftem Erdboden wächst.
Der neue Gemüsegarten hatte zwar einige Monate Gründünger intus, aber das Bodenleben in der hier sandigen Erde war bzw. ist erbärmlich. Kaum bis gar keine Regenwürmer, was mich vermuten ließ, dass ebenso andere Organismen fehlen.
Wir entschieden uns eine ordentliche Ladung abgelagerten Pferdemist einzuarbeiten, den wir kostenfrei in der Nachbarschaft bekamen. Eine gute Entscheidung, wie sich schon nach einigen Wochen herausstellte – ich fand die ersten Regenwürmer im Boden.
Die ersten 3 Beete legten wir Terrassen nah an, füllten die Rahmen mit Pferdemist und Erde und bepflanzten sie mit gekauften Setzlingen: Fenchel, Kopfsalat, Kohlrabi rot und Superschmelz, Erdbeeren und als Helfer-Pflanze in jedes eine Tagetes.
Als Mulch nahm ich Sägespäne, die hier zuhauf anfällt.
Es formten sich weitere Beete, die direkt bepflanzt wurden.
Dank unseres späten Starts war die Anbausaison kurz. Es sprach alles für ein Gemüsegarten im Eilverfahren. Zudem wurde ich krank, es stand eine langwierige Behandlung vor mir, vor der ich zumindest unseren Gemüsegarten weitestgehend fertiggestellt bekommen wollte.
Während der Pferdemist in den ersten Beeten seine Arbeit verrichtete, teilten wir die Fläche in weitere Parzellen ein.
Ein mittleres, mit alten Holzbalken und Baumstamm Stümpfen umrandetes Langbeet entstand, gefolgt von einem Rundbeet mit einer Umrandung aus Holz und Steinen.
Im Langbeet säte ich die Karotten, Radieschen, Pflücksalat und Kapuzinerkresse aus. Die darf in keinem Gemüsegarten fehlen, auch wenn sie schnell großflächig erobert. Kapuzinerkresse ist eine der nützlichsten Pflanzen überhaupt. Insekten lieben sie. Sie deckt den Boden ab und schütz ihn vor Wind und Austrocknung, sie unterdrückt Unkraut, schmeckt phantastisch und sieht prächtig aus, mit ihren leuchtend gelben und orangen Blüten. Wurde sie zu üppig, schnitt ich die Kresse zurück und unsere Vermieter verfütterten den Abschnitt an ihre Hühner.
Ein frisch gepflanztes Bäumchen schmückt jedes Gärtchen.
In die Spitze des Langbeets setzte ich ein kleines Aprikosenbäumchen, das sich in diesem Jahr überaus prächtig entwickelte.
Aus dem Vorjahr wuchsen 2 große Kartoffelpflanzen, die wir wachsen ließen, wie sie wollten. Irgendwann folgte die x-te Runde Radieschen und im Spätherbst, nach den Kartoffeln, Spinat und Feldsalat.
Die linke Seite des Gemüsegartens belegten 2 Reihen Buschbohnen und 2 Reihen Kartoffeln.
Fazit
Das Eilverfahren des Projekts hat sich gelohnt. Unser Gemüsegarten ist hübsch anzusehen und die Ernte war echt erfolgreich. Aber darüber an anderer Stelle mehr.
Für den Aufbau des Gemüsegartens, inkl. bepflanzen und aussähen, haben wir knapp 4 Wochen gebraucht.
Meine Erkrankung erlaubte mir ab Juni keine Gartenarbeit, vor allem nicht in der Sonne. Wie oben geschrieben gibt es keinen Schatten in unserm Garten. Dafür werden wir uns im nächsten Jahr etwas einfallen lassen – einen ⛱ mobilen Schattenspender 😉
Jetzt liegt er im Winterschlaf – es sei ihm gegönnt, die Gartensaison 2022 war trocken und heiß.
Ruh‘ dich aus, ich freue mich auf’s Frühjahr.



À Bientôt
Apropos ausgemergelter Boden:
Vor der Wiedervereinigung betrieben die Menschen in unserer Region einen regelrechten Raubbau an den Agrarflächen. Zudem gab es reichlich Umweltverschmutzungen, wovon die Elbe besonders betroffen war. In der Elbtalaue ist der Grundwasserspiegel hoch, wodurch Schadstoffe in die Ackerflächen gespült werden können. Mittlerweile hat sich die Natur hier nahezu regeneriert, doch für erfolgreichen Ackerbau braucht der Boden Unterstützung. Wenn ihr mehr dazu lesen mögt, hier ein Link zum Bundesministerium für Umwelt.
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