
Kampfhund durch Schutzhundeausbildung
Immer wieder tauchen sie in den Medien auf, die Schlagzeilen über Kampfhunde.
Und immer wieder steht geschrieben, es gäbe keine Kampfhunde. Die Halter sind es, die den Hund entgleisen lassen.
Kann der Mensch aus einem Hund ein Kampfhund machen, dann frage ich mich:
- Was sind das für Hunde?
- Woher kommen sie?
- Wie werden sie derart hemmungslos?
- Was für Menschen haben die Leine in der Hand?
- Und wer schützt uns vor denen?
Schutzhunde sind das Äquivalent zu Kampfhunden.
Kampfhunde existieren per se nicht als Rasse, aber es gibt Hunderassen, die offensiver agieren, wenn ihre Geduldsgrenze überschritten wurde.
Außerdem gibt es Hunde, die zu dem Zweck ausgebildet werden, Menschen anzugreifen. Das nennt sich dann „Schutzhundeausbildung“. In dieser lernen sie, auf Kommando in Arme und Beine eines Menschen, eines Figuranten, wie es in der „Fachsprache“ heißt, zu beißen und auf keinen Fall loszulassen. Sie greifen an und wehrt sich das Opfer, kämpfen sie umso verbissener. Wo findet sich das Wort »Schutz« dabei wieder? Wen schützt der Hund damit? Ist die Nomenklatur hier nicht irreführend? Würde »Gefechtshundeausbildung« das Procedere nicht eindeutiger beschreiben?
Hunde im Dienst des Staates.
Die Diensthunde von Militär und Zoll spüren verbotene Substanzen auf und helfen, in Krisengebieten Verschüttete zu finden. Um ihre Pflicht zu erfüllen, ist keine Schutzhundeausbildung notwendig und dennoch müssen sie sie absolvieren. Im Einsatz bei Polizei und Grenzschutz hingegen erfordert die Arbeit einen gewissen Grad an »Hemmungslosigkeit«. Doch auch hier ist der Begriff »Schutzhund« völlig fehl am Platz. Die Hunde schützen nicht, sie sind gefechtsbereit.
Schutzhundeausbildung als Zeitvertreib.
Bei allen Diskussionen über gefährliche Hunde, Kampfhunde und aggressive Hunde frage ich mich, wie die Schutzhundeausbildung im Freizeitbereich da hineinpasst. Wofür müssen Hunde ihre persönlichen Grenzen überschreiten, wenn sie es im Alltagsleben niemals benötigen? Wie kann es sein, dass Hundehalter ihre Hunde dazu bringen wollen, gegen Menschen vorzugehen? Erfolgreich zugebissen (wie das genau passiert beschreibe ich jetzt nicht. Nur so viel → er wird dafür geschlagen) wird der Hund gelobt!!!
Lassen wir uns das einmal auf der Zunge zergehen. Er wird dafür gelobt, in einen Menschen gebissen zu haben.
Oh, ich höre sie bereits, die Verfechter pro Schutzhundeausbildung.
Ich lasse ihnen gerne ihre Meinung und erwarte im Gegenzug, dass sie mir meine lassen. Und bitte, tun sie nicht so, als hätten sie Ahnung von moderner Hundeerziehung. Wenn dem so wäre, würden sie gar nicht erst auf die Idee kommen, eine Schutzhundeausbildung sei zeitgemäß. Unsere Behörden (Polizei, Militär, Grenzschutz, etc.) halten an veralteten Strukturen fest: „Das wurde schon immer so gemacht.“, ist kein Hinweis auf eine gegenwartsnahe, fortschrittliche Arbeitsweise.Der Beutetrieb ist ein Krankheitssymptom.
Die Erklärung, es ginge um den Beutetrieb der Hunde, ist totaler Blödsinn. Nehmen wir einmal diesen Begriff auseinander.
Ein Trieb ist etwas Krankhaftes, was ein Wesen nicht bewusst steuern kann. Sein tiefstes Inneres zwingt ihn dazu, etwas zu tun, was es gar nicht möchte. Nach der Tat entsteht eine kurzweilige Befriedigung, was den Täter dazu bringt, seinem Trieb immer häufiger in kürzeren Abständen nachzukommen. Und zack haben wir einen Triebtäter.
Demnach wurde der Hund bewusst krank gemacht, damit er zukünftig nicht instinktiv handelt. Die Krankheit besteht hier aus einem Hormoncocktail, bei dem die Anteile im Überschuss vorhanden sind, die aggressives Verhalten steuern. Und das wiederum entsteht durch Stress, dem ein Hund in der Schutzhundeausbildung permanent ausgesetzt ist.

Beute kennzeichnet einen Besitz. Im Normalfall bedeutet bei Raubtieren Beute gleich Nahrung. Wenn ein ausgebildeter Hund einen Menschen angreifen muss, weil er keinen anderen Weg sieht, liegt es im Bereich des Möglichen, dass es sich um einen Trieb handelt.
Sieht der Hund sein Opfer dann als seine Beute, die er zum Fressen gern hat?
Für einen Hund oder Prädator gibt es keinen Grund, Beute zu machen, wenn sie nicht als Futter dient.
Hinweis: Es gibt eine Aggression gegen Beutegreifer, die aber dazu dient, Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Die Form muss gesondert betrachtet werden und hat rein gar nichts mit Beutetrieb und fehlgeleiteter Aggression zu tun.
Aggression dient dem Selbsterhalt.
Wofür brauchen Privatpersonen gefechtsbereite Hunde? Wo besteht hier der Schutz? Leben die Halter in so gefährlichen Gegenden, dass sie sich nur mit gefechtsbereiten Hunden sicher fühlen?
In jedem Hund steckt ein Beutegreifer, ein Raubtier, ein Prädator. Auch wenn einige Hunderassen genetisch mehr zu aggressiven Verhalten neigen, ist es Wirklichkeit der Mensch, der einen Hund zum Kampfhund mutieren lässt.
Überlegenswert: Betrachte ich meinen Hund, der mit sanfter Geduld erzogen wurde, sehe ich einen unverfälschten Schutzhund. Er würde mich, nach intensiver Warnung, vermutlich mit seinen Zähnen verteidigen. Gelernt hat er das Gegenteil, und zwar, dass man Menschen freundlich begegnet. Niemals hätte ich geduldet, dass er seine Zähne in einen menschlichen Körper hackt. Zudem hat er gelernt, seinen Instinkten zu vertrauen, und so entwickelte er ein feines Gespür für kritische Situationen. DAS macht ihn zu einem perfekten Schutzhund.
À Bientôt

Ein Hund namens Tutnix
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